Meine Schmalspurlokomtiven

Vorstellung selbst entwickelter Modelle und deren Nachbauten.
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Hans52
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Meine Schmalspurlokomtiven

Beitrag von Hans52 »

Werte Matador-Gemeinde!
Heute werde ich mit der Vorstellung meiner Schmalspur-Triebwagen und Lokomotiven beginnen. Ich habe folgende Modelle gebaut:
Den neuen E-Triebwagen der Mariazellerbahn - die "Himmelstreppe", die E-Lok 1099, 3 Diesellokomotiven und als Höhepunkt 3 Dampflokomotiven und einige Waggons.

Zuerst - was war die Motivation zum Bau dieser Modelle?
Ich bin an der Mariazellerbahn (MzB) aufgewachsen und auch einige Jahre mit ihr zur Schule gefahren. Im Jahr 2010 kaufte das Land Niederösterreich die MzB, fortan wurde die Bahn von der NÖVOG betrieben. Die NÖVOG führte sogleich ein umfangreiches Investitionsprogramm durch, zu diesem gehörten die Beschaffung neuer E-Triebwagen in der Schweiz und der Bau eines großen Betriebs- und Werkstättenzentrums am Bahnhof "Laubenbachmühle" (das ist der letzte Bahnhof im Tal vor der Bergstrecke). 2013 wurden die Tiebwagen geliefert und nahmen den Betrieb auf. Im Dez.2013 wurde in der neuen Bahnhofshalle erstmals ein Adventmarkt abgehalten. Ich wurde dazu eingeladen einen "Matador-Stand" zu betreiben, was ich natürlich gerne angenommen habe. Für den Adventmarkt musste/sollte ich den neuen Triebwagen mit Matador bauen. Auf meinem Matador-Stand biete ich einige überzählige Baukästen meiner Sammlung zum Verkauf an, verteile Info-Material der Fa. Matador und - für mich das Wichtigste - ich kann meine gebauten Modelle/Lokomotiven präsentieren. Dabei kommt es immer zu interessanten Gesprächen mit "Matador- und Eisenbahn-Fans".

Jetzt zum Modell des 3-teiligen E-Triebwagens:
Die Grundplatten bestehen aus durchgehenden Klötzen, die Seitenwände aus 10er-Platten, auf denen 2er-Brettchen stehend angebracht sind. Dazu musste ich an den Kanten der 10er-Platten und an den Stirnseiten der 2er-Brettchen Bohrungen für die Verbindungsstäbchen anbringen( zum Bohren s. Anhang unten). Die obere Verbindung der Seitenwände besteht aus einem Rahmen, wieder mit Brettchen hergestellt. Auf diesen Rahmen wurden 2 Reihen 10er-Platten aufgesetzt, bei denen ich die Außenkanten schräg geschnitten habe. Auch bei den Stirnseiten habe ich einige Schrägteile eingebaut. Der ganze Wagenkasten ist nur mit Matador-Verbindungsstäbchen zusammengebaut.

Das Fahrwerk/die Drehgestelle bestehen je aus einem 3er-Klotz mit vier 2er-Rädern, die ich zu Spurkranzrädern gedrechselt habe;
Spurweite: 35 mm. Anschließend wurde der Triebwagen goldgelb mit Modellbaufarben lackiert.
Für eventuelle Fragen zum Maßstab: die Modelle sind ca. im M 1:30 gebaut, nur die Länge der Himmelstreppe passt nicht - diese müsste doppelt so lang sein! (wäre möglich, aber ein sehr großer Material- und Platzbedarf!)

Anhang - Herstellung der 4,5mm Bohrungen
Für das Bohren exakter Löcher für die Verbindungsstäbchen sind 2 Voraussetzungen unbedingt erforderlich:
> ein 4,5mm Holzbohrer mit Zentrierspitze (musste mir diesen aus DEU besorgen)
> ein Präzisionsbohrständer mit Kreuztisch (ich verwende einen der Fa. Prox... - darf man das schreiben?)

Beim nächsten Mal werde ich die E-Lok 1099 vorstellen.
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die Himmelstreppe ist fertig
die Himmelstreppe ist fertig
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Modell und Vorbild
Modell und Vorbild
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Die Himmelstreppe mit "Krokodil"
Die Himmelstreppe mit "Krokodil"
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Matador trifft Himmelstreppe
Matador trifft Himmelstreppe
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Hans52
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Re: Meine Schmalspurlokomtiven

Beitrag von Hans52 »

Der Lockdown und das kalte Wetter machen es möglich - ich werde meine 2.Lokomotive der Mariazellerbahn vorstellen: die legendäre E 1099

Kurz zur Geschichte der E-Lok: diese wurde in der Jahren 1909 bis 1914 in einer Anzahl von 16 Stück gebaut und kam ab 1911 mit Fertigstellung der Elektrifizierung der Strecke zum Einsatz. Die Lok bewerkstelligte somit über 100 Jahre den Verkehr auf der Mariazellerbahn! Ab dem Jahr 1959 erhielten die Loks neue Lok-Kästen und die Rot-Elfenbein-Lackierung, diese wird auch als "Jaffa-Lackierung" bezeichnet. " Die NÖVOG besitzt noch 2 Loks für den Nostalgieverkehr, eine in Gelb-Rot und die 2. in "mariazellerbahnbraun" – der"Ötscherbär". Eine Lok steht am Bahnhof Kirchberg/Pielach (große Modellbahnanlage!) und eine Lok wurde an das Technische Musem/Wien abgegeben, zwei Loks gingen durch Unfälle verloren, der Rest wurde nach Rumänien verkauft.

Jetzt zu meinem Modell - dieses wurde zu 90% in "Matadorbauweise" hergestellt:
Die Grundplatte beteht wieder aus Klötzen, die Seitenwände aus 1er-, 2er-, 3er-Klötzen und einigen Brettchen, dabei habe ich die Größe so gewählt, dass ich keine Veränderung der Bauteile machen musste. Für die "Lüftungsschlitzte" wurden 2er-Blöcke mit einer Bandsäge 2mm tief eingeschnitten.
Die Stirnseiten wurden gerundet und im oberen Bereich eine leichte Schräge hergestellt. Für das Dach wurden 25er- und 10-Platten verwendet, die Vorder- und Seitenkanten wurden abgerundet. Die Stromabnehmer bestehen aus Pleuelstangen, diese habe ich selbst hergestellt.

Am schwierigsten zu bauen waren die 3-achsigen-Drehgestelle mit den vorne angebauten Abweisern mit Kupplung. Die Spurkranzräder wurden wieder aus 2er-Rädern gedrechselt, die Kuppelstangen habe ich aus den dünnen "Streben-zweireihig gelocht" hergestellt. Bei der 1.Lok wurde der außen liegende Stützrahmen mit Verbindungsstäben und Plastikmuffen aus der Falk-Zeit gebaut. Im 2.Bild ist der Stützrahmen mit Holzleisten hergestellt (kein "Matadorbau"), zusätzlich gibt es einige Vebesserungen.
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die 1099 - noch nicht ganz fertig
die 1099 - noch nicht ganz fertig
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die 1099 mit modellbaumäßigen Verbesserungen
die 1099 mit modellbaumäßigen Verbesserungen
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eine "Jaffa"-Garnitur
eine "Jaffa"-Garnitur
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vorne Modell - hinten der "Ötscherbär"
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oelli
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Re: Meine Schmalspurlokomtiven

Beitrag von oelli »

Hallo Hans!

Danke, dass du uns deine schönen Modelle zeigst. Du hast ja ganz schön viele Modelle selbst entwickelt.
Die E 1099 gefällt mir sehr gut, auch mit dem Rot-Elfenbein-Anstrich. Schön auch, dass die Modelle auf die Matador-Schmalspurweite passen.
Ich kenne die E 1099 auch selbst noch aus Mariazell-Besuchen.
Die Farbe beim Triebwagen Himmelstreppe gefällt mir persönlich aber nicht, da wirkt das Modell irgendwie farblich zugekleistert und die blauen Räder schlagen sich.

Ich will jetzt auch versuchen ein paar Teile, die es nicht zu kaufen gibt herzustellen. Den Holzbohrer mit 4,5mm habe ich bei der Firma Stern gekauft. Ich glaube die Firma Matador hat dort früher auch Bohrer bezogen.
Sobald ich Erfahrungen damit gemacht habe werde ich ausführlich berichten.

LG Thomas
Hans52
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Re: Meine Schmalspurlokomtiven

Beitrag von Hans52 »

Hallo Thomas!
Freut mich, dass dir meine 1099 gefällt. Bei der Himmelstreppe hast du natürlich recht, die blauen Räder passen nicht dazu. Außerdem sollten die Fahrwerke bis zu den Achsen verkleidet sein - in einer Linie mit den Unterkanten der Seitenwände. Werde schauen, was sich da machen lässt.
LG Hans
Hans52
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Re: Meine Schmalspurlokomtiven

Beitrag von Hans52 »

Heute werde ich die beiden Diesel-Loks 2091 und 2095 vorstellen

Kurz zur Geschichte:
die 2091wurde in einer Anzahl von 12 Stück in der Jahren 1936 bis 1940 gebaut und löste die älteren Dampflokomotiven ab.
Die 2095 wurden in den Jahren 1958 bis 1962 in einer Anzahl von 15 Stück gebaut, sie lösten auf allen Schmalspur-Strecken der ÖBB die Dampfloks komplett ab.

Über den Verbleib der 2091 habe ich keine Informationen. Die 2095 ist noch auf folgenden Strecken im Einsatz: auf der Waldviertelbahn (Tourismusverkehr), 1 Stück auf der Mariazellerbahn für Bauzüge, auf der Pinzgauerbahn im Regelbetrieb bzw. als Reserve und vermutl. 1 Stück auf der Bregenzerwälderbahn als Museumslok.

Jetzt zu meinen Modellen – ich beginne mit der 2095: der Lok-Kasten ist genauso wie die 1099 aufgebaut, auch das Fahrwerk ist ähnlich gestaltet, das gerundete Dach habe ich mit einem Putzhobel angefertigt (bin gelernter Tischler).

Wesentlich anders gebaut ist die 2091: die Grundplatte besteht aus zusammengeleimten Streben, auf denen der sogenannte Mittelführerstand und die beiden Hauben aufgesetzt sind. Bei mir sind die Hauben in Vollholz (Klötze) gebaut, die ich – um die richtige Breite zu bekommen – mit Streben verkleidet habe. Auch das Fahrwerk ist anders konstruiert: die mittleren Achsen sind starr in einem Rahmen, die Vor- bzw. Nachlaufachse jeweils beweglich in einem 1er-Klotz eingebaut. Die Geländer an den Stirnseiten bestehen aus Verbindungsstäben (diese sind etwas überdimensioniert, falls ich die Lok nochmals baue, werde ich 3mm Dübelstangen verwenden). Bin gerne bereit, Fragen zu beantworten.
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D2095-1.JPG
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D2095-2.JPG
D2095-2.JPG (671.48 KiB) 6617 mal betrachtet
D2091-1.JPG
D2091-1.JPG (703.81 KiB) 6617 mal betrachtet
D2091-2.JPG
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Hans52
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Re: Meine Schmalspurlokomtiven

Beitrag von Hans52 »

Heute werde ich meine letzte Diesellok vorstellen - die 2093

Kurz zur Geschichte:
die 2093 wurde 1930 gebaut und war die erste mit "Diesel-Elektrischem -Antrieb". Vermutlich wegen technischer Anfangsschwierigkeiten folgte der 1.Lok kein weiteres Modell mehr nach, trotzdem fährt die Lok auch heute noch! Zum Einsatz kam die Lok bei der damaligen BBÖ auf der Ybbstalbahn, später auf der Mariazellerbahn auf der Strecke nach Wieselburg (auf der "Krumpen") und zum Schluss am Alpenbahnhof St.Pölten als Verschublok. 1991 kam die Lok wieder auf die Ybbstalbahn nach Kienberg/Gaming an den dortigen Schmalspurverein, wo sie die Museumszüge auf der Bergstrecke nach Lunz/See bis heute bedient.

Jetzt zu meinem Modell: Die Grundplatte wurde wieder aus Klötzen angefertigt, auf diese habe ich 3 stehende Rahmen aufgesetzt, an welchen die Seitenwänder befestigt wurden. Für die Seitenwände habe ich 4 Streben zusammengeleimt und mit einer Laubsäge die Fenster ausgeschitten. In gleicher Weise habe ich die Stirnseiten hergestellt. Das Dach und die beiden Drehgestelle wurden wie bei den anderen Loks gebaut. Die verschiedenen Anbauten waren eine richtige "Bastelei".
Dateianhänge
2093-1.JPG
2093-1.JPG (579.47 KiB) 6538 mal betrachtet
2093 -2.JPG
2093 -2.JPG (528.82 KiB) 6538 mal betrachtet
2093 mit passendem Waggon
2093 mit passendem Waggon
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2093 in Lunz/See im Juli 2018
2093 in Lunz/See im Juli 2018
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