Liebe Margareta, lieber Carlos, werte MATADOR-Freunde
Einfach fantastisch, deine Fledermaus! Mir fehlen schlicht die Worte
. Und dein Text dazu setzt dem Ganzen gewissermaßen noch das i-Tüpfelchen auf. Obwohl ich eigentlich mit Halloween selbst nicht viel am Hut habe, bin ich voller Bewunderung für deine Kreation(-en).
Ja, und wie es der Zufall so will, an besagtem „Hexen-Sabbat“ stand ich just in meiner Werkstatt und werkelte einmal mehr an meinem „Krokodil“. Alle “Modell-Eigenbauer“ kennen dieses Problem: die Vorstellung vom fertigen Modell hat im Kopf konkrete Formen angenommen und endlich kann man drauf los bauen. Aber kurz vor der Vollendung passt irgendetwas nicht, und man beginnt halt wieder von vorne
. So verzögerte sich die Vorstellung im Forum um gut drei Wochen. Lieber Carlos, ich denke, du wirst mir dieses Missgeschick verzeihen.
Zu den Massen:
Ce 8/6: Länge über Puffer 76 cm, Höhe bei Pantographen ausgefahren 27 cm
Ce 4/4: Länge über Puffer 57 cm, Höhe bei Pantographen ausgefahren 27 cm
Doch nun zu meinem Modell. Als Vorlage dazu diente mir die E-Lok der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) mit der Bezeichnung „Ce 6/8 II“, unter Eisenbahnfreunden „Gotthard-Lokomotive“ oder „Krokodil“ genannt. Ersteres weil sie mit ihren 2460 PS bereits ab 1936 schwere Güterzuge über alte Gotthard-Route zog und andererseits zwar schon mit viel Phantasie einem Krokodil ähnlichsieht. Der Ursprung dieser Bezeichnung hat aber mit dem gleichnamigen Tier keinen direkten Zusammenhang, sondern stammt wohl vom Engländer John Cockerill, der erstmals eine Maschine mit Vorbauten konstruiert hatte. Schon damals verfügten alle "Krokodile" über ein sog. "Rekuperationsbremssystem" (Nutzbremse) um Bewegungsenergie in elektrische Energie umzuwandeln, und das Fahrzeug dadurch abbremsen zu lassen. Bei diesem regenerativen Bremsen muss die elektrische Energie dabei entweder abgespeichert oder in ein elektrisches Netz eingespeist werden. Mit anderen Worten, beim Bremsen über dieses System produziert die Lok elektrische Energie und gibt diese über ihre Pantographen an die Oberleitung zurück. Bei den Steilen Rampen beidseits des Scheiteltunnels sicher ein lohnendes Geschäft.
Vom Lok-Typ selbst gab es verschiedene Modelle (Ce 6/8 II bzw. III und Be 6/8 II). Die Zahl 6 steht für die Anzahl der angetriebenen, die Zahl 8 für die Anzahl aller Achsen.
Es gibt sie in den Farben grün und braun. Wenige Exemplare kommen heute noch immer für Nostalgiefahrten zum Einsatz und werden von Eisenbahnfreunden liebevoll gehegt und gepflegt.
Natürlich sind jedem Eigenbau auf Grund der vorhandenen MATADOR-Teile auch Grenzen gesetzt, was die Nähe zum Original betrifft. Gerne hätte ich für den Aufbau des Lokkastens und der beiden Vorbauten „Platten“ verschiedener Größe (4-45 Loch) benützt (siehe Liste 1974 Einzelteile für „MATADOR Normalformat“) . Leider werden die heute nicht mehr hergestellt . Auch den „Schrägstangenantrieb“ habe ich nicht geschafft, werde mir aber bei Hans noch die nötigen Tipps holen. Immerhin sind die Pleuel Eigenbau . So gesehen macht MATADOR eben auch Spaß und Freude: Alte Eigenbau-Modelle umzubauen, zu optimieren und zu verschönern.
Werte Freunde, hier meine Ce 6/8 mit ihrer kleinen Schwester, der Ce 4/4 und herzlichen Grüßen aus der Schweiz
daniele