Holz- und Fertigungsqualität

Wenn sie etwas über MATADOR wissen wollen.
Margareta
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Re: Holz- und Fertigungsqualität

Beitrag von Margareta »

Hallo!

Franz' Argumentation folgend müssten Matadorbauteile aus den 30ern heute in zentralbeheizten Wohnungen verzogen sein. Ich kann natürlich keine allgemeine Aussage treffen, aber zumindest für n = 1 (ein Baukasten aus den ~30ern, seit 20 Jahren in einer zentralgeheizten Wohnung) sagen, dass das nicht der Fall oder der Effekt zu gering ist, um matadortechnisch relevant zu sein.

Dazu wurden soeben testweise zwei 20er Klötze, eine 45er Platte und 10er Platten mit anderen Bauteilen aneinendergebaut (mit 'modernen' Stäbchen, damit die Verbindungen starrer sind). Kein Problem, die Passgenauigkeit ist auf jeden Fall vergleichbar zu den aktuellen Kästen. Die 10er Platte (zumindest 8 Löcher davon) passen einwandfrei 90° gedreht zur Faserrichtung auf die 45er Platte.

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Womit es ein allerdings Problem bei dem Baukasten gibt, das sind die 1er Klötze; aber das ist heutzutage auch nicht besser.

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M30erJahre_1er_Kloetze.jpg (250.2 KiB) 10874 mal betrachtet

Der Anstoß der Diskussion war ja, dass die Bauteile aktueller Kästen gewisse Passungenauigkeiten aufweisen, die nicht an der Zentralheizung der Wonräume liegen können. Ich stimme Dir natürlich zu, dass die Lagerung von Holz immer eine Rolle spielt.

Beste Grüße,
M.
Matadorradio1924
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Re: Holz- und Fertigungsqualität

Beitrag von Matadorradio1924 »

Guten Abend
1. Bei deinem schönen Kasten wurde damals Mondphasenholz verwendet.

2. Die Schnittware wurde 3-4 Jahre abgelagert.
Die natürliche Belüftung entzieht langsam die Feuchtigkeit aus dem Inneren des Holzes ( 12-15% ).
Die Zellwände ( Eiweiße, Harze, Lignin ) werden dadurch knochenhart und nehmen kein Wasser mehr auf !

3. Die Buchenpfosten wurden damals roh zugeschnitten und zu einem Kreuzstapel in der beheizten Werkshalle gestapelt.
Das Holz schwindet und krümmte sich.

4. Bei Ereichen der 7% Holzfeuchte werden die Holzteile maßhaltig für den Endverbraucher behobelt, gebort usw.

5. Das 90 Jahre alte Holz nimmt seit 85 Jahren in den Zellwänden kein Wasser mehr auf, nur in den Hohlräumen.

6. Das Holz des Kastens kann in der 20 Jährigen Lagerung ( in der Wohnung ) nicht schwinden.

7. Begründung: Der Baukasten ist schon seit Jahrzehnten ausgetrocknet ( Nußtrocken ).
Schöne Grüße Franz
R.Korbuly
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Re: Holz- und Fertigungsqualität

Beitrag von R.Korbuly »

Also: an den Hype um Monphasenholz kann ich mich nicht erinnern. Normales Buchenholz, ca ein bis eineinhalb Jahre luftgetrocknet. Der Wind vom Anninger herunter hat die Holzstöße ganz schön durchgeblasen.
Beste Grüße
Rudolf Korbuly
carlos1957
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Re: Holz- und Fertigungsqualität

Beitrag von carlos1957 »

Hallo, Herr Korbuly!

Herzlichen Dank für einen Beitrag "aus der wahren Quelle". Ihre Erinnerungen sind Gold wert.

Einen wunderschönen Abend, LG,

Carlos
Lebt lange und in Frieden!
Hans52
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Re: Holz- und Fertigungsqualität

Beitrag von Hans52 »

Guten Abend Herr Korbuly!

Es wäre schön, wenn wir hier im Forum weitere Beiträge bzw. Meinungen von ihnen - quasi aus "1.Hand" - lesen könnten!

Noch einen schönen Abend: Hans
R.Korbuly
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Re: Holz- und Fertigungsqualität

Beitrag von R.Korbuly »

Wenn ich mich so durch das Forum durchklicke fällt mir eine Aussage aus dem Beginn der Falk-Ära, die ich nur kurz erlebt habe, ein. Der damalige Fertigungsleiter hat gemeint "tut Euch nichts an, das ist ja nur Kinderspielzeug".

Liebe Grüße
Rudolf Korbuly
carlos1957
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Re: Holz- und Fertigungsqualität

Beitrag von carlos1957 »

Und weil Kinder ja bekanntlich "blöd" sind, senkt man halt den Niveau des "Spielzeuges".....

Weil damals ja der Noppen-Steinen-Riese schon den Markt beherrschte, konnte man sehr bequem ihm die Schuld in die Schuhe schieben, wenn das eigene Geschäft nicht lief. Und so konnten auch solche Fertigungsleiter ihre eigene Inkompetenz vertuschen.

Schönen Abend,
Carlos
Lebt lange und in Frieden!
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