"Eine Reise ins Glück..." ist eine bitter-süße Hommage an die 50-er Jahre, an die Aufbauzeit, auf die sich die Gegenwart in vielen Bereichen bezieht. Die Jahre der Entbehrungen, der Opfer sind endlich vorbei. Die Schaufenster füllen sich wieder. Die Werbung tritt erstmals massiv auf den Plan und verzaubert die Menschen, lockt sie auf die Straße der Wünsche und Sehnsüchte. Der Film, die Unterhaltungsindustrie boomen. Man (Wer?) kann sich wieder etwas leisten. Europa, Deutschland und Österreich stossen ihre dunkle Vergangenheit ab und werfen sich genußerfüllt und blind in die Arme der neuen Wunderwelt, der Wunderwelt Amerika. Fortschrittsgläubigkeit, Konsum, der Rückzug in die Geborgenheit der eigenen vier Wände dominieren. Als ästhetische aber auch inhaltliche Quelle dient das perfekt-bürgerliche Familienidyll, dargestellt in den US-amerikanischen Kalenderfotos der 50er Jahre. Natürlich gibt es auch z.B. James Dean, der einen anderen Mythos schafft. Im großen und ganzen dominiert jedoch die Vorgarten und Barbiepuppenästhetik, die durchaus auf Kunstausformungen des Faschismus und auch auf heutige Ästhetik verweist.
Vom gesellschaftlichen Aufbruch der 60-er Jahre, der sexuellen Revolution, den politischen Entwicklungen und Trugschlüssen dieser Zeit ist noch keine Rede.
Nichts steht einer Reise ins Glück im Wege.