Zwei Möglichkeiten: Es bietet sich an, Waggons zu bauen und diese an die Lok zu hängen. Es sind aus den Matadoranleitungen zu den Kästen 5, 6, 7 und 8 dazu Vorlagen bekannt.
Oder aber: Die Lok - zuerst mal alleine - in Kurven fahren zu lassen. Dies habe ich nämlich selbst in der Vergangenheit noch nie versucht. Liegt auch daran, daß Matador ja gebogene Schienen nicht angeboten hatte. Die Vorschläge der Fa.Matador, Holz zu biegen und in die Schwellen zu pressen, sind bekannt.Ich dachte jedoch, das wird im digitalen Matador entweder extrem aufwendig oder ist evt. gar nicht machbar. Ich kann ja nicht einfach zur Lego-Community gehen und dort Matador-Teile fixfertig runterladen, sondern muß alles selbst erstellen.
Nach einigen Grunduntersuchungen zum Bau der Schienen in 3D konnte ich tatsächlich Bögen mit vernünftigen Zeitaufwand erstellen. Aber wie schon in vorherigen Kapiteln erwähnt - die Herstellung von Teilen ist zu aufwendig, um sie als Bestandteil eines Projekts zusätzlich reinzupacken. Also kommt es evt.in einem separaten Kapitel. -
Es gibt also zum Thema 'Kurvengleis' hier nichts zu verstehen. Es reicht aus, einfach meine Objekt-Bausteine zu verwenden.

Ich nenne das Projekt, die Bahn auf Kurven fahren zu lassen, 'Fahren 1', die LDiew-Datei also fahren1.ldr. Das benötigte Kurvenstück 60°lade ich einfach, komplett mit Schwellen, sowie der Datei für den kompletten Kreis, am Ende dieses Artikels in die ZIP-Datei. Fertig.
Ich habe zu Beginn ein 30° (hier nicht enthalten), sowie ein 60° Kurvengleis erstellt. Alles ist bereits auch für Spurweite 60mm (150LDU) vorbereitet, hier verwenden wir aber die 35mm Spur. Der Radius dieser Gleise ist recht groß - 1m. Das sind in LDU berechnet (LView Dimension Units):
100 x 25 = 2500LDU
Wir beschränken uns zuerst auf einen einfachen Kreis, benötigen also 6 meiner neuen Gleisbögen. Der komplette Kreis wird - wie gewohnt - in MLCad erstellt. Wir laden die erste Schienekurve in MLCad. Diese kann dort unverändert bleiben. Die zweite Kurve wird reingeladen, kommt über die erste zu liegen und muß danach um 60°um die y-Achse verdreht werden. Die Bögen sind - absichtlich - bereits so erstellt, daß der Bogenmittelpunkt auf <0,0,0> liegt. Links ein Bild aus LDView, rechts ein POV-Ray Render (mit einer grauen Grundplatte).
Soweit paßt alles.
Wir machen in den MLCad-Settings eine Einstellung von 60° Drehwinkel-Stufen. Ein Klick auf den Button dreht also einen Schienenbogen immer 60° weiter. Zuerst positionieren wir ein Stäbchen als 'Zentrum-Drehachse' im Ursprung <0,0,0>, selektieren dieses, danach den zweiten Kreisbogen und klicken in MLCad 'Drehen um y-Achse' (Button oben in MLCad). Warum wir immer zuerst ein Teil im Drehzentrum selektieren müssen, wurde bereits in Kapiteln zuvor mehrfach erklärt.
Wir erhalten schießlich folgende Einträge in der ldr-Date:
1 82546360 0 0 0 1 0 0 0 1 0 0 0 1 MT_a40.dat (0)
1 82546360 0 0 0 1 0 0 0 1 0 0 0 1 schiene60_1.ldr (1)
1 82546360 0 0 0 0.5 0 -0.866025 0 1 0 0.866025 0 0.5 schiene60_1.ldr
1 82546360 0 0 0 -0.5 0 -0.866025 0 1 0 0.866025 0 -0.5 schiene60_1.ldr
1 82546360 0 0 0 -1 0 0 0 1 0 0 0 -1 schiene60_1.ldr
1 82546360 0 0 0 -0.5 0 0.866025 0 1 0 -0.866025 0 -0.5 schiene60_1.ldr
1 82546360 0 0 0 0.5 0 0.866025 0 1 0 -0.866025 0 0.5 schiene60_1.ldr
Das Drehzentrum, Achse 40mm in Zeile (0). Dies kann nach Erstellung des Kreises gelöscht werden. In (1) steht der Ausgangsbogen, unverdreht. Danach kommen die fünf rotierten Bögen. Beachte, daß der vierte Bogen eine ganzzahlige Drehmatrix hat. Kein Wunder, er wurde 3x60°= 180° verdreht.
Um die Sache hier zu veranschaulichen, habe ich in MLCad rasch eine 'Top-Kamera' erstellt, die den Schienenkreis von oben aufnimmt, sowie ein
x-y-z Koordinatensystem in den Ursprung gestellt. Rechts (rot=x) Punkt <2500, 0, 0> , oben ist (blau=z) <0, 0, 2500>,
Soweit alles ok. Nun kann die Lok in die Szene gebracht werden: Wir wollen sie auf den Gleiskreis stellen. Damit sie auch korrekt auf den Schienen steht, wird sie in Höhe y= -110LDU geschoben. Das ergibt sich folgendermaßen: Schiene: -45LDU bis zur Schienoberkante, Lok: -65LDU von der
y=Null-Koordinate des Fahrgestells der Lok zum Radkranz. Die Koordinaten sind also komplett <2500, -110, 0)>.
Wird die Lok dort positioniert, sehen wir von oben folgendes Bild:
Tatsächlich zeigt die rote Achse des Koordinatensystems (rot=x) zur Lok an der Position <2500, 0, 0>, blau (z-Achse) ist 0.
Hat sie den ersten Viertelkreis durchfahren, gelangt sie in Position <0, 0, 2500>
Alle ldr-Dateien des Bögen, Schwellen (ohne Lok) sowie der Gleiskreis sind hier zusammengefaßt:
Die Gleisanlage ist komplett und geprüft. Wir dürfen vermuten, daß wir im nächsten Kapitel unsere Fahrt beginnen können

(Fortsetzung folgt)